Auf der Entwickler-Plattform GitHub findet sich längst nicht nur Software-Quellcode, sondern auch jede Menge Dokumentationsmaterial. Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf projektbegleitende Dokumentationen. Manche Projekte haben sich darauf spezialisiert, Entwicklern und Nutzern im manchmal unübersichtlichen Software-Dschungel eine helfende Hand zu reichen. Eine beliebte Anlaufstelle, um sich auf GitHub zurechtzufinden, sind dabei die sogenannten Awesome-Listen. Hierbei handelt es sich um Dokumentationsprojekte, die, im Gegensatz zu GitHubs automatisierter Explore-Funktion, von Hand zusammengestellte Listen mit Software, Webdiensten oder sonstigen, je nach Themengebiet passenden Dingen anbieten. Ein weithin bekanntes Beispiel ist die populäre Awesome-Selfhosted-Liste, die Software und Webdienste zusammenstellt, mit denen man sich von proprietären Anbietern lossagen kann, und stattdessen eigene Ressourcen hierfür nutzt. Auch ich pflege eine solche Liste. Awesome-Android-Accessibility richtet sich speziell an deutschsprachige blinde Android-Nutzer, und sammelt Apps, die sich durch eine gute Zugänglichkeit (Barrierefreiheit) auszeichnen.
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Auch als blinder Website-Betreiber möchte man manchmal an den Farben seines Layouts herumschrauben können - sei es, um die Lesbarkeit zu verbessern oder einfach, um dem Website-Theme eine eigene Note zu verpassen. Natürlich sollte neben dem technischen Wissen über Farbcodes, Schriftstil und CSS-Klassen auch eine gewisse Grundvorstellung von Farben vorhanden sein. Möchte man jedoch nicht nur mit den Grundfarben arbeiten, wird das Ganze schon etwas schwieriger, denn zwischen Schwarz und Weiß gibt es eben nicht nur Rot, Gelb, Grün und Blau, sondern unzählige Zwischentöne mit Farbnamen, von denen wahrscheinlich auch so mancher Normalsehende noch nie etwas gehört haben dürfte, und erst beim Hinsehen weiß, ob es gut zum Layout passt.
Eine kleine Orientierungshilfe kann die Seite encycolorpedia.de bieten. Sie enthält nicht nur eine Liste unzähliger HTML-Farben, sondern kann auch zu beliebigen Farb-Codes im Hexadezimal-Format eine genaue Beschreibung abliefern. Neben der Angabe des Farbtons werden die prozentualen Farbangaben im RGB-Farbmodell, der HSL-Farbraum mit Farbtonwinkel, Sättigung und Helligkeit sowie die Wellenlänge aufgeführt. Neben diesen eher technischen Details ist es dann in den weiterführenden Links sogar möglich, die Farbe zu modifizieren, und beispielsweise invertiert, heller oder dunkler anzeigen zu lassen. Des Weiteren werden ähnliche Farben genannt sowie die zur aktuellen Farbe passenden Farbnamen, falls vorhanden.
Auch wenn die richtige Farbe allein noch keine formvollendete Website hergibt, und der letzte Blick durch funktionierende Augen noch immer die beste Prüfung ist, halte ich Encycolorpedia schon einmal für eine sehr interessante Hilfe. Zumindest einfache Anpassungen bestehender Layouts sollten sich damit gut erledigen lassen.