Windows 10 Version 1803: Ein willkommenes Update für Sound-Freaks
Microsoft hat mit Version 1803 das neueste Update seines Betriebssystems Windows 10 veröffentlicht und verteilt es bereits jetzt über Windows Update, wenn die Suche manuell angestoßen wird. Die automatische Verteilung an alle Nutzer soll am 8. Mai beginnen. Neben neuen Funktionen, wie der Zeitleiste oder Verbesserungen im Edge-Browser, gibt es auch Detailverbesserungen, so zum Beispiel im Bereich Sound. Aber Vorsicht, es lauern auch unangenehme Überraschungen.
Anwendungen auf individuelle Soundkarten routen
Wer wie ich mit mehreren Soundkarten arbeitet wird sich freuen, denn endlich lassen sich auch solche Anwendungen auf individuelle Soundkarten umleiten, die selbst keine Möglichkeit dafür mitbringen, so zum Beispiel Browser. Youtube-Videos oder Audio-Streams auf Webseiten lassen sich auf diese Weise ganz einfach auf den gewünschten Ausgang legen. Die Einstellungen werden sogar gespeichert und müssen nicht bei jedem Start von neuem vorgenommen werden.
Die Funktion ist über die Einstellungs-App im völlig neu gestalteten Bereich System -> Sound erreichbar, dort dann unter "Weitere Soundoptionen" den Link "App-Lautstärke und Geräteeinstellungen" auswählen. Die zu konfigurierende Anwendung muss hierfür selbstverständlich geöffnet sein. Im Falle von Firefox kann es vorkommen, dass die Anwendung mehrfach in der Liste auftaucht. Hier hilft dann nur Ausprobieren, welcher Eintrag der richtige ist.
Übrigens: Linux beherrscht dieses Feature schon lange.
Wer die Soundkarten weiterhin lieber klassisch Konfigurieren möchte, findet die alte Einstellungsseite unter System -> Sound, dort bei "Verwandte Einstellungen" den Link "Sound-Systemsteuerung" wählen. Noch schneller geht es im Ausführen-Dialog (Windows-Taste+R) durch Eingabe des Befehls "mmsys.cpl". Hier sind natürlich nur die Grundfunktionen zur Gerätesteuerung verfügbar.
Vorsicht, zu restriktive Datenschutz-Einstellungen legen Aufnahmegeräte lahm
Bislang unterschied Windows 10 bei den Datenschutz-Einstellungen offenbar zwischen Anwendungen, die klassisch über ein Setup oder portabel installiert wurden, und den modernen Windows-Apps. Datenschutzbewusste Nutzer konnten nahezu alle Berechtigungen ausschalten und problemlos weiterhin ihre klassischen Anwendungen nutzen, wenn sie die neuen Windows-Apps ohnehin nicht brauchten. Wer nun seine Datenschutz-Einstellungen für Apps allzu restriktiv gesetzt hat, sodass auch der Zugriff auf Mikrofon oder Kamera nicht möglich ist, wird nach der Installation von Version 1803 eine unangenehme Überraschung erleben. Ab sofort hängen klassische Windows-Anwendungen noch stärker von den Datenschutz-Einstellungen ab, sodass einige Berechtigungen zwangsläufig vom Nutzer wieder freigegeben werden müssen. Wer also über nicht mehr funktionierende Mikrofone oder Audio-Eingänge klagt, sollte zunächst in den Einstellungen unter Datenschutz -> Mikrofon den Zugriff freischalten. Bemerkenswert dabei ist, dass professionellere Soundkarten, welche auch andere Schnittstellen wie etwa ASIO anbieten, von dieser Einschränkung offenbar nicht betroffen sind.
Fast schon Routine ist hingegen die nach jedem Update übliche Neusortierung der Aufnahme- und Wiedergabegeräte und das Konfigurieren der verschiedenen Anwendungen, wenn diese sich die Soundkarten nicht merken konnten. Alles in allem lohnt sich das kommende Update aber für Sound-Freaks.