Mozilla hat in Version 64 des Firefox-Browsers die Unterstützung für RSS-Feeds entfernt, was nicht nur die Abo-Möglichkeit von Feeds über das Lesezeichenmenü betraf, sondern auch die Feed-Vorschau, mit der sich RSS-Feeds direkt im Browser ansehen ließen. Ich persönlich nutze zwar auch einen vollwertigen Feed-Reader für regelmäßigen Informationskonsum, habe jedoch auch die Feed-Vorschau sehr zu schätzen gelernt. Ich verwende sie beispielsweise, um eine wesentlich einfachere Darstellung der letzten Commits eines GitHub-Repositorys zu erhalten, oder schnell mal die Mediendateien eines Podcasts herunterzuladen, ohne diesen mit einem Podcatcher abonnieren zu müssen. Wer auf die Feed-Vorschau in Firefox nicht verzichten möchte, kann sie sich mittels einer Erweiterung wieder nachrüsten.
Feed Preview bringt sowohl die automatische Erkennung von Feeds, als auch die Ansicht dieser Feeds zurück. Das Icon zum Anzeigen der auf einer Website verfügbaren Feeds erscheint dann in der Adressleiste, und nicht wie bisher in den Lesezeichen. Die Feed-Vorschau unterstützt RSS- und Atom-Feeds, und sogar Medienanhänge werden angezeigt, also beispielsweise Podcasts. Auch die weiterführenden Abo-Möglichkeiten für andere Online-Feed-Reader fehlen nicht. Wer seinen gewünschten Dienst in der Liste vermisst, kann ihn über die Einstellungen des Addons hinzufügen, also auch für selbstgehostete Online-Reader sehr nützlich.
Browser-Erweiterungen sind schon eine schöne Sache. Dass die Liste der Features und Konfigurations-Tweaks immer länger wird, die man in Firefox nachrüsten oder abschalten sollte, um sinnvoll damit zu arbeiten, steht auf einem anderen Blatt und soll hier nicht näher ausgeführt werden.
Den Feed-Reader öfter wechseln als manch einer seine Unterhose ist dank OPML-Ex- und Import ja kein Problem. Derzeit lese ich Feeds überwiegend am Android-Smartphone. Meine App der Wahl: Flym News Reader.
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Die unvermeidliche DSGVO macht auch vor Datenstrom Yellow keinen Halt. Auf einige neue Features darf man sich in der am Wochenende freigegebenen Version trotzdem freuen.
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Erst vor etwas mehr als einem Jahr berichtete ich über Miniflux, einem schlanken Feed-Reader auf PHP-Basis. Nun scheint es so, als wäre die Weiterentwicklung der PHP-Version nach gerade mal 4 Jahren zu einem plötzlichen Ende gekommen. Wie einem News-Beitrag auf der Projekt-Homepage zu entnehmen ist, möchte der Entwickler die Version 1 aufgeben und betrachtet sie als Legacy-Version, da ihm der Code zu alt geworden ist.
Weiter heißt es, dass Miniflux nicht tot ist. Stattdessen wird der Code nun von Grund auf neu geschrieben, jedoch kommt als Basis für die Version 2 das von Google mitentwickelte Go (Golang) zum Einsatz, eine sich an C orientierende, kompilierbare Programmiersprache. Miniflux wird also in Zukunft nicht mehr als Quellcode auf den Server hochgeladen, sondern lässt sich in einer einzigen ausführbaren Programmdatei aufrufen und als Server-Dienst starten. Des Weiteren soll nicht mehr wie bisher auf SQLite gesetzt werden, in Version 2 kommt ausschließlich PostgreSQL als Datenbank-Backend zum Einsatz.
Ich persönlich habe keinerlei Erfahrung mit Go und möchte diese Entwicklung daher nicht vorverurteilen. Ob es notwendig ist, eine Anwendung auf eine Codebasis zu portieren, die den Endanwender trotz der scheinbar einfachen Installation vor nicht unerhebliche Probleme stellen könnte, wage ich allerdings zu bezweifeln. Bisher war Miniflux theoretisch mit beinahe jedem Webhoster kompatibel. Die technischen Voraussetzungen haben sich durch die Umstellung auf Go und PostgreSQL nun signifikant erhöht.
Angeregt durch meinen letzten Artikel, und weil Dotclear an einigen Ecken schon länger etwas Probleme verursachte, habe ich diesem Projekt mal eine andere Blogsoftware spendiert. Ja, PluXml hat es mir dann doch irgendwie angetan. Auch wenn die verfügbaren Informationen zur Software größtenteils in Französisch verfasst sind, habe ich am Ende relativ leicht alle benötigten Plugins gefunden und Theme-Modifizierungen vornehmen können. Einziger Haken war das Übertragen der Daten aus Dotclear. Hierfür gab es mal ein Plugin, welches mit der aktuellen PluXml-Version jedoch nicht mehr funktioniert. Also habe ich einfach die HTML-Quelltexte händisch übertragen, was zum Glück weniger Arbeit verursachte als gedacht, da sie noch lokal auf meiner Festplatte vorlagen. Lediglich die Kommentare habe ich mir erspart, außerdem einige wenige Artikel, die absolut nicht mehr aktuell sind oder einer Überarbeitung bedürfen.
Derzeit versuche ich noch, die alten Feed-Adressen auf das neue Format umzubiegen, was per 301-Redirect leider irgendwie nicht so recht klappen will. Am besten wird es daher sein, dass ihr die neuen Adressen manuell ändert. Die Hauptfeeds für Artikel und Kommentare finden sich in der letzten Zeile des Footers, die Feeds für individuelle Tags und Beitragskommentare jeweils am Ende einer Auflistung. Die Artikel im OSBN sollten bereits wieder funktionieren. Sollten sonst irgendwo noch Fehler auftauchen, lasst es mich ruhig wissen. Gerade designtechnisch entgeht mir hin und wieder etwas.
Ich hoffe, dass mich diese Arbeit nicht in ein paar Jahren wieder ereilt, wenn das nächste Blogprojekt seine Entwickler verliert. Aber im Vergleich zu Dotclear ist PluXml weit weniger komplex gestaltet, und sollte daher auch mit einem kleinen Entwicklerteam sehr gut funktionieren. Die Umstellung hat mir aber auch sehr viel Freude gemacht, allein schon um meine Artikel der letzten 4 Jahre noch mal querzulesen. Wenn man bedenkt, wie unmotiviert ich dieses Blog angefangen habe (Lust darauf war zwar vorhanden, aber es fing halt als Testballon an), hat sich meine Nerd-Ecke doch recht gut entwickelt. Ich bin nicht der aktivste Blogger, aber ich tue es immer noch gerne.